Services
An der Universität Graz werden mehrere disziplinenspezifische Repositorien betrieben, bzw. unterstützt:
AUSSDA
Das Austrian Social Science Data Archive (AUSSDA) ist eine Dateninfrastruktur für die Sozialwissenschaften in Österreich, das von einem Konsortium aus österreichischen Universitäten (Wien, Graz, Linz, Innsbruck) betrieben wird. Dieses vertritt Österreich auch im Consortium of European Social Science Data Archives (CESSDA ERIC). Das Angebot umfasst eine Reihe an forschungsunterstützenden Services sowie die Archivierung von Daten in disziplinenüblichen Formaten und Unterstützung bei deren Nachnutzung. Das Repositorium wurde 2020 mit dem Core Trust Seal zertifiziert.
Links
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GAMS
Das Geisteswissenschaftliche Asset Management System (GAMS) entspricht den OAIS-Richtlinien und ist seit 2019 mit dem Core Trust Seal zertifiziert. Es dient der Verwaltung, Publikation und Langzeitarchivierung von digitalen Daten aus geisteswissenschaftlichen Disziplinen, die im Rahmen von Forschungsprojekten am und mit dem Zentrum für Informationsmodellierung erarbeitet werden. Mit GAMS können Forschende, Lehrende aber auch Studierende ihre Daten mit Norm- und Metadaten versehen, sie verwalten und zitierfähig veröffentlichen.
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unipub
unipub ist der Open Access Publikationsserver der Universität Graz, der an der Universitätsbibliothek betrieben wird. Das Repositorium beinhaltet die Open-Access-Zeitschriften der Universität Graz, die Hochschulschriften, Zweitveröffentlichungen von Forscher:innen und digitalisierte Materialien der Sondersammlungen und des Universitätsarchivs.
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WegenerNet
Das Datenportal WegenerNet wird vom Wegener-Center für Klima und Globalen Wandel betrieben. Seit 2007 werden hier hochauflösende Wetter- und Klimadaten aus den Regionen Feldbach und Jonsbachtal für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.
Hilfe und Training
Ein Forschungsdatenrepositorium ist eine digitale Plattform, die dazu dient, Forschungsdaten zu speichern, zu organisieren und zugänglich zu machen. Diese Daten sollen auf diese Weise (für mindestens für 10 Jahre) langzeitarchiviert werden. Repositorien können unterschiedlich charakterisiert werden: In der Regel unterscheidet man zwischen disziplinenspezifischen, institutionellen und allgemeinen Repositorien – die Grenzen können hier aber nicht klar gezogen werden. Disziplinenspezifische Repositorien beinhalten nur Forschungsdaten aus klar definierten Forschungsbereichen. Das hat den großen Vorteil, dass die Daten auf schnellstem Wege zur intendierten Zielgruppe – also den Fachkolleg:innen – gelangen. AUSSDA (Sozialwissenschaften), GAMS (Geisteswissenschaften) oder OpenNEURO (Archiv für Neuroimaging-Daten) haben z.B. einen unterschiedlich breiten aber eingeschränkten Fokus auf bestimmte Disziplinen. Institutionelle Repositorien sind an eine bestimmte Institution (z.B. eine Forschungsinstitution oder Universität) gebunden und archivieren nur Daten, die auch an dieser Institution entstanden sind; Beispiele wären PHAIDRA der Universität Wien oder das Repositorium der Technischen Universität Graz. Allgemeine, oder catch-all Repositorien schränken die Daten, die darin archiviert werden können, nicht ein und stehen allen Personen offen; ein Besipiel wäre Zenodo, das am Cern betrieben wird.
Bei der Suche nach dem passenden Repositorium für die eigenen Forschungsdaten stehen, wenn aus der eigenen Forschungs- und Publikationstätigkeit noch nichts Passendes bekannt ist, unterschiedliche Wege offen: Verlage oder Förderorganisationen geben oft bevorzugte Repositorien vor, oder sie verweisen auf Repositorienkataloge, wie re3data.org und fairsharing.org. Diese bieten umfangreiche Informationen und Suchparameter zu Repositorien an. Wenn die zu benutzenden Repositorien also nicht eindeutig vorgegeben sind, sollte man bei der Repositoriumssuche zuerst nach solchen selektieren, die in der eigenen Disziplin bekannt und anerkannt sind bzw. diese gut abbilden, bevor man die Daten auf institutionellen oder allgemeinen Repositorien ablegt.
Ein Qualitätsmerkmal ist es auch, wenn ein Repositorium nach bestimmten Kriterien (Core Trust Seal, Nestor, ISO) zertifiziert ist. Die oben genannten Katalog bieten für die Suche umfangreiche Metadaten an. Sobald die Liste an passenden Repositorien eingeschränkt ist, muss man sich mit den Nutzungsbedingungen und allen anderen Bestimmungen (Policies) der Repositorien vertraut machen, um entscheiden zu können, welches alle jene Ansprüche erfüllt, die mit der Datenarchvierung einhergehen sollen.
Literatur
- Böker, Elisabeth (2023): Repositorien. in: forschungsdaten.info. https://forschungsdaten.info/themen/veroeffentlichen-und-archivieren/repositorien/. (Zotero)
- Stall, Shelley et al. (2020): "Generalist Repository Comparison Chart", https://doi.org/10.5281/zenodo.3946719. (Zotero)