Hilfe und Training
Offene Wissenschaft / Open Science umfasst eine Vielzahl von Praktiken und Verfahren innerhalb des wissenschaftlichen Prozesses. Bei diesen Ansätzen werden Methoden, Daten, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Reviewprozesse, Lehrmaterialien, Quellcode und viele andere Ressourcen für eine allgemeine Zugänglichkeit bereitgestellt. Diese Offenheit zielt darauf ab, die Barrieren des traditionellen wissenschaftlichen Informationsaustauschs zu überwinden und eine breitere Verbreitung und Nutzbarkeit von Wissen zu fördern. Open Science umfasst verschiedene Bereiche, wie:
- Offene und nachvollziehbare Darstellung der Forschungsmethoden ("Open Methodology")
- Einbindung der Öffentlichkeit in den wissenschaftlichen Prozess ("Citizen Science")
- Freie Zurverfügungstellung von Forschungsdaten ("Open Data")
- Offener Zugang ("Open Access") zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen
- Frei verfügbare Lehr- und Lernmaterialien ("Open Educational Resources")
- Offen zugänglicher Programmcode bei Softwareentwicklungen ("Open Source")
- Offene Bewertung von Forschungsleistungen durch Fachkollegen, bei der die Beteiligten bekannt sind ("Open Peer Review")
- Offenlegung von Beurteilungskriterien und deren Berechnungsmodalitäten ("Open Metrics")
- Kombination aus offener Bewertung und offenen Metriken ("Open Evaluation")
- Frei zugängliche Ressourcen von Suchmaschinen bis hin zu Repositorien ("Open Infrastructure")
Das Ziel, das mit der Offenlegung dieser Prozesse verfolgt wird, ist Transparenz, Reproduzierbarkeit, Wiederverwendbarkeit von Forschungsergebnissen und eine offene Kommunikationskultur in der Wissenschaft zu fördern. Die Open-Science-Bewegung hat international unterschiedliche Fortschritte gemacht und richtet sich nach den jeweiligen länderspezifischen Vorgaben, vgl. dazu z.B. die österreichische Open Science Richtlinie. Die UNESCO hat 2021 eine allgemeine Empfehlung für Open Science verabschiedet.
Die Universität Graz unterstützt Open Science in vollem Umfang (vgl. das Arqus Openness Position Paper, Kaier et al., 2022). Das zeigt sich ganz besonders in Bezug auf Open Access Publikationen (vgl. Open Science Policy), Open Educational Ressources und der Universität als Unterzeichner der Berlin Declaration on Open Access sowie Unterstützer/Mitglied von Coara, EOSC sowie EOSC Austria und durch die Verwendung und Weiterentwicklung von open source Software für zentrale Softwareangebote. Im Auftrag der Universität unterstützte / unterstützt die Universitätsbibliothek im Rahmen von Mitgliedschaften oder innovativen Open-Access-Fördermodellen folgende Initiativen:
- arXiv – 2021-2023
- Directory of Open Access Books – 2020-2022
- Directory of Open Access Journals – seit 2016
- Language Science Press – seit 2018
- Open Book Publishers – seit 2020
- Open Commons of Phenomenology – seit 2018
- Open Library of Humanities – 2019-2021
- Public Knowledge Project – 2021-2023
- Routledge Gender Studies – 2019-2021
- SciPost – 2019-2023
- Sherpa/Romeo – 2021
- Transcript Open Library Politikwissenschaft – 2019-2020
- wbv Open Library Erziehungswissenschaften – 2020
Literatur
- Brinkman, et al. 2023. „Open Science: A Practical Guide for Early-Career Researchers“, Mai. https://doi.org/10.5281/zenodo.7716153. (Zotero)
- Heise, Christian (2018): Von Open Access zu Open Science. Lüneburg: meson press. https://doi.org/10.14619/1303. (Zotero)
- Kaier, Christian et al. (2022): "Arqus Openness Position Paper", https://doi.org/10.5281/zenodo.5881903. (Zotero)
- Neuschäfer, M et al. (2022): Handbuch Open Science. https://de.wikibooks.org/wiki/Handbuch_Open_Science. (Zotero)