Tag der guten Daten, 11.02.2025
Wem gehören die Daten eigentlich?
In der Love Data Week, in der dieses Jahr die Frage “Whose Data Is It, Anyway?” diskutiert werden soll, wird es an der Universität Graz eine ganztägige Veranstaltung zu diesem Thema geben. Am Vormittag wird der Umgang mit Daten in diversen Vorträgen im Mittelpunkt stehen. Dr. Katja Mayer (Universität Wien) wird die Vortragsreihe am Vormittag eröffnen und über “Offene Forschungsdaten und KI: Wer kontrolliert, wer trägt Verantwortung?” sprechen. Dabei stellt sie die Herausforderungen und Chancen, die mit offenen Daten in der Wissenschaft verbunden sind, vor und lädt dazu ein, Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang mit Forschungsdaten im KI-Zeitalter zu entwickeln. Weitere Vortragende werden ihre individuellen Zugänge zum Tagungsthema vorstellen. Dieser Teil der Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen.
Am Nachmittag findet ein Workshop zu rechtlichen Aspekten im Forschungsdatenmanagement statt, in dem anhand von konkreten Fallbeispielen die Grundlagen von Urheberrecht, Datenschutz und Lizenzvergabe vorgestellt werden. Die Teilnehmerzahl am Workshop ist beschränkt.
Programm, 11.02.2025
Offene Forschungsdaten und KI: Wer kontrolliert, wer trägt Verantwortung?
Keynote von Dr. Katja Mayer, Universität Wien
Daten sind eine der zentralen Ressourcen unserer Zeit, aber wem gehören sie wirklich? Und wer entscheidet, wie sie genutzt werden? Im Rahmen der diesjährigen Love Data Week mit dem Motto "Wessen Daten sind es eigentlich?" beleuchtet dieser Vortrag die Rolle offener Forschungsdaten in Forschung und Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Offene Daten ermöglichen wissenschaftliche Innovation und Kooperation, werfen aber auch drängende Fragen nach Kontrolle, Verantwortung und Gerechtigkeit auf.
Der Vortrag diskutiert, wie Datenverwaltung und Datennutzung zwischen unterschiedlichen Akteuren – von Forschenden über Unternehmen bis hin zu Regierungen – ausgehandelt werden sollten. Dabei stehen die Herausforderungen im Vordergrund, die durch den Umgang mit offenen Daten entstehen, etwa in Bezug auf Reproduzierbarkeit, Transparenz und ethische Standards. Gleichzeitig wird gezeigt, wie offene Daten als öffentliches Gut genutzt werden können, um wissenschaftliche Unabhängigkeit zu stärken und Gemeinwohl zu schaffen.
Mit einem kritischen Blick auf politische und institutionelle Rahmenbedingungen lädt der Vortrag dazu ein, über die Herkunft und Nutzung von offenen Forschungsdaten nachzudenken und gemeinsam Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang im Zeitalter der KI zu entwickeln.
Dr. Katja Mayer, Soziologin an der Universität Wien, erforscht die Schnittstellen von Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Seit 2019 beschäftigt sie sich intensiv mit der Politik offener Wissenschaft und Daten, mit Schwerpunkten in Citizen Science, Computational Social Sciences und Künstlicher Intelligenz. Sie war PI internationaler Forschungsprojekte, Berichterstatterin für die Open Science MLE der Europäischen Kommission und hat in den Bereichen Politikberatung sowie Wissenschaftsdiplomatie geforscht. Ihre Erfahrungen in der IT-Branche und als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Präsidentin des Europäischen Forschungsrats ERC prägen ihren transdisziplinären Ansatz. Dr. Mayer unterrichtet Critical Data Studies und engagiert sich in der Förderung offener Forschungspraktiken.
Vorträge
Nach der Keynote werden am Vormittag in Vorträgen einschlägige Themen im Zusammenhang mit dem Motto der Love Data Week diskutiert, darunter auch die vor Kurzem veröffentlichte Richtlinie zur Forschungsdaten-Governance.
Keynote und Vorträge werden auch als Live-Stream zur Verfügung gestellt.
Workshop
Rechtliche Aspekte des Forschungsdatenmanagements
Dieser Workshop am Nachmittag befasst sich mit den rechtlichen Aspekten des Forschungsdatenmanagements anhand konkreter Anwendungsfälle. Im Mittelpunkt stehen drei zentrale Themen: Urheberrecht, Datenschutz und Lizenzierung. Anhand praxisnaher Fallbeispiele werden die rechtlichen Herausforderungen und Lösungsansätze im Forschungsdatenmanagement veranschaulicht. Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmenden einen praktischen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vermitteln und sie für potenzielle Fallstricke zu sensibilisieren.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!
Als Vorbereitung für den Workshop ist die Lektüre folgender Texte empfehlenswert: